Nicht dem Vergessen überlassen! Erinnerung wachhalten!

 

Eine Aktion des Arbeitskreises Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

"Die Erinnerung ist wie das Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret: Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluss für bearbeitet oder für beendet zu erklären.“

Dieses Zitat des Auschwitz-Überlebenden Noach Flug markiert die Verbindung zu unserer aktuellen Aktion des Arbeitskreises „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der JKG-Bottrop.

Am 9. November 2023 jährt sich die Reichspogromnacht zum 85. Mal und hier können wir eine Brücke zu den schrecklichen Geschehnissen des Menschheitsverbrechen des Holocausts – der Shoa – ziehen, da an jenem November im Jahr 1938 der Antisemitismus in einer öffentlich organsierten Form gewalttätig in Erscheinung trat.

In Erinnerung an diesen Tag reinigten die Schüler*innen aus der Oberstufe und der Sekundarstufe I der JKG gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten der SPD, Herrn Thomas Göddertz, den Paten-Stolperstein ihrer Schule.

Der Stolperstein vom damaligen Bottroper Schausteller Hans Richert, mit dessen Geschichte die Schüler*innen die Möglichkeit erhielten, sich auseinanderzusetzen, wurde am 4. September 2006 vor der Rheinstahlstr. (damals Brunostr.) 24 verlegt. Dies ist der Ort, an dem er zuletzt bis zu seiner Verhaftung in Hannover im Jahr 1939 wohnte.

Am 27. Juli 1943 wurde Hans Richert, im Alter von 31 Jahren, im KZ Neuengamme von den Nazis ermordet. Hans Richert ist das für uns zwar unbekannte Gesicht, aber dennoch haben wir hier vor Ort eines vor Augen und stellen uns vor, wie er in Bottrop gelebt hat.

Mit dieser Aktion und mit der freiwilligen Übernahme der Fürsorgepflicht dieses Stolpersteins hat die der Arbeitskreis Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage der JKG die Intention, die Erinnerung an die Geschichten und die Lebenswege der Holocaust-Opfer sowie die Erinnerungen an die schrecklichen Verbrechen der NS- Diktatur, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. So versuchen wir der historischen Forderung gerecht zu werden, dass die Erinnerung kein Verfallsdatum hat und sich neue Wege in die Gegenwart und Zukunft bahnen kann. Dies ist besonders in politisch aufgeriebenen und komplexen Situationen wie heute wichtig, in denen Antisemitismus, Rassismus und der Hass auf das vermeintliche Fremde immer stärker in den unterschiedlichen Sphären der Gesellschaft auftreten.

Die Schule sieht die Erinnerung also auch als eine Chance, in der Bekämpfung gegen Rassismus und Antisemitismus in der heutigen Gesellschaft mitzuwirken.